Eigentlich trifft sich die Start-Up Community der deutsch-dänischen Grenzregion regelmäßig zur „nordic Start-Up convention“ auf dem Campus. Hier treffen sich traditionell Start-ups, Investor*innen, Gründungsunterstützer*innen, sowie alle die sich für das Thema Start-up interessieren, um die neuesten Geschäftsideen aus der Grenzregion kennenzulernen, zu netzwerken oder um sich einfach von dem anwesenden Gründungsgeist inspirieren zu lassen.
Doch dieses Mal war alles etwas anders. Statt auf dem Campus fand die kurzerhand umgetaufte juleVenture am Niklaustag 2022 im Käthe-Lassen-Hof in Verlängerung zum Flensburger Weihnachtsmarkt statt. Angemeldete Teilnehmende, aber auch interessierte von der Fußgängerzone konnten so hautnah erleben, welche innovativen Gründungsideen in Ihrer Region entstehen. Ein Event mit viel Raum zum netzwerken und sich inspirieren lassen bei weihnachtlichem Punsch.
Stimmiges Konzept mit direktem Kontakt zur Szene
Präsentiert wurde die Vielfalt des deutsch-dänischen Gründungs-Ökosystems durch gleich mehrere Pitches verschiedener Start-Ups aus Schleswig-Holstein und Syddänemark. Jedes Team erhielt innerhalb des Formats ‚Famous 3 Minutes‘, drei Minuten Zeit, um sich und seine Idee in Szene zu setzen.
Den Auftakt machte hierbei Julian Vincent Jessen, der vor kurzem erst gemeinsam mit seinem Mitgründer Aron Haak für deren Start-up DevHelden mit dem ‚Deutschen Agentur Preis‘ gekrönt wurde. Gefolgt wurde dieser Vortrag von dem Gründer, Philip Khosh, der sein Kieler Limo- & Sirup Start-Up ‚Mudita‘ vorstellte und dem die gebürtige Nordfriesin, Leona Wilhelmsen, mit ihrer Idee ‚Sketch & Talk‘ folgte. Im direkten Anschluss wurden von Carl Brockhausen aus Sonderburg, mit seinem Start-Up ‚Zeasy‘, nachhaltige Lösungen im maritimen Bereich präsentiert und der erste Teil des Formats durch die Gründer*innen des Flensburger Start-Ups für Referendar*innen ‚Beyond Education‘, vertreten durch den Mitgründer Thies Boysen abgerundet.
Um sich für den zweiten Teil der ‚Famous 3 Minutes‘ zu stärken und mit den Gründer*innen in das direkte Gespräch zu kommen, wurde auch für das leibliche Wohl gesorgt. Das Team der URBANICA Art Gallery, um Emin Yilmaz, mit besonderer Liebe zum Detail, hat Punsch mit weihnachtlichem Flair und musikalischer Begleitung gesorgt. Die Gründer Benedikt Bliese & Günther Ballin haben die Teilnehmenden mit Leckereien aus Ihrem neugegründeten Lokal Lauschig versorgt.
Ab 16:30 Uhr wurden den Besucher*innen erneut mit dreiminütigen Pitches eingeheizt. Den Auftakt hierzu machte der Flensburger, Philipp Huber, mit seinem Start-Up ‚fenix composites‘, das verschiedene individualisierte, nachhaltige Leichtbauprodukte aus recycelter Carbonfaser anbietet. Ebenfalls individualisierte Produkte präsentierte der nächste Gründer Gunnar Jensen, der mit seinem Mitgründer Nils Schoof das Start-up ‚Schoof & Jensen‘ gegründet hat. Gemeinsam bauen sie kundenspezifische Lastenräder. Den darauffolgenden Pitch übernahm das Kieler Start-Up ‚Planterial‘ (Preisträger des Ideenwettbewerbs Schleswig-Holstein 2022), welches Plattenwerkstoffe aus schnellwachsenden Rohstoffen, wie Hanf, Hopfen und Seegras produziert und von dem Gründer, Mika Siponen, vorgestellt wurde. Mikas Pitch folgte die Vorstellung des Flensburger Podcasts ‚Sturm & Tatendrang‘ in dem die Gründer*innen, Aurélie Marsano, Julian von Weyhe und Lucas Hansen, die sozial-ökologischen Krisen und Wege zu deren Bewältigung thematisieren. Das große Finale der Reihe ‚Famous 3 Minutes‘ wurde durch Julia Görisch und Christoph Mantz mit dem Pitch zu ihrem Start-Up ‚Bajao‘ übernommen und mit ihrem Zelt für SUP-Boards, bereits diverse regionale Preise, wie den Förde-Preneur, gewinnen konnten.
Networking im Käte-Lassen-Hof, Testen auf dem Start-Up Pier in der URBANICA Art Gallery und das neue Format ‚Schnapsidee‘
Anknüpfend an die spannenden Pitches der Gründer*innen, konnten die Besucher*innen und Gründungsinteressierte, die Chance nutzen, auf dem Start-Up Pier in der URBANICA Art Gallery, einige der vorgestellten Produkte, wie den Sirup und die Safranlimo von Mudita zu probieren, das SUP-Zelt von Bajao zu testen, die Plattenwerkstoffe von Planterial und Leichtbauprodukte aus recycelter Carbonfaser von fenix composites anzufassen oder das Lastenrad von Schoof & Jensen zu begutachten. Dort wurde sich ebenfalls über Neuigkeiten informiert, sich ausgetauscht und mit den Start-Ups gepunscht.
Neben dem Start-Up Pier nutzten Besucher*innen, mitgerissen von den Pitches der Start-Ups, die Möglichkeit, eigene Ideen, im Rahmen eines neuen Formates (Schnapsidee), pitchen zu lassen. Hierbei konnten Besucher*innen ihre Idee auf einen Zettel schreiben und in einen Postkasten werfen. Alle Ideen wurden im Nachgang gesichtet und die beste drei Ideen wurden durch Jonas Thiesfeld von der VentureWærft, als auch Emin Yilmaz, im Namen der URBANICA Art Gallery, auf der Bühne vorgestellt und prämiert.
Den Schritt gewagt zu haben, die conVenture (juleVenture) einmalig zu einer stadtnahen, publiken, gemütlichen und kurzweiligen Veranstaltung mit starkem Netzwerkcharakter umzuformen, hat sich allemal ausgezahlt!
Die conVenture (jukleVenture) ist die Netzwerkveranstaltung rund um das Thema Start-Up in der deutsch-dänischen Grenzregion, auf der sich Start-Ups (von heute und morgen), Gründungsunterstützer*innen, gestandene Unternehmer*innen, Investor*innen und Gründungsinteressierte treffen. Im Fokus stehen neben Start-Up Stories junger Gründer*innen das Netzwerken und so auch die Start-Up Pier, eine kleine Messe mit regionalen (Campus)-Gründungen. Die Veranstaltung findet auf Deutsch statt.
Die conVenture ist ein gemeinsames Event der deutschen und dänischen VentureWærft Dock-Partner: Dock1 des Jackstädt-Zentrum Flensburg, Industrie- und Handelskammer zu Flensburg, Technologiezentrum Flensburg, Nordfriesisches Innovations-Center (NIC), Syddansk Universitet (Entrepreneurship Labs & Mads Clausen Institute) und Sønderborg Vækstråd. Neben diesen Partnern besteht die VentureWærft auch aus erfahrenen Unternehmer*innen und Start-Ups aus der Region. Die VentureWærft wird dabei durch das Projekt Grenzland INNOVATIV Schleswig-Holstein unterstützt, gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz.