Im Rahmen der Corona-Krise entstehen viele neue Herausforderungen. Eine sollte es jedoch nicht geben: Motivierte Helfer und Berufsaussteiger können nicht in Gesundheitseinrichtungen aushelfen, weil diese zu sehr mit der Corona-Krise beschäftigt sind. Eine Lösung hat das junge Start-Up HIRECAT entwickelt. „In der aktuellen Situation kommt es darauf an, dass wir Helfer und Gesundheitseinrichtungen unbürokratisch und einfach zusammenbringen“, findet Geschäftsführer Georg Heydn. „Hierfür haben wir eine Plattform geschaffen, auf der sich Einrichtungen sowie Helfer finden können.“ Alexander Schwarzat, in seiner Freizeit aktiv im DRK, ist von Anfang an dabei: „So hat jeder die Möglichkeit in seiner Umgebung zu helfen.“ Die Anmeldung ist unbürokratisch und in wenigen Sekunden erledigt. Schwarzat weiter: „Jeder kann sich anmelden und schauen, wie er helfen kann.“ Die Einrichtungen wiederum können in drei kurzen Schritten ein Hilfegesuch erstellen und sich wieder anderen Themen zuwenden. Georg Heydn ergänzt „So entfällt die aufwendige Koordinierung, Suche und Terminabstimmung, alles findet zentral und online statt.“ Weiterer Vorteil: die Plattform ist immer und überall erreichbar.

Im Interview mit Georg Heydn (Gründer HIRECAT)

Das Dock1 unterstützt Georg Heydn (eHealth Master Hochschule Flensburg & Gründer und Geschäftsführer von HIRECAT Healthcare Solutions GmbH) und ist begeistert, von der Agilität des Startups. Der Gründungsunterstützer Jonas Thiesfeld sprach mit Georg Heydn im Interview:

Jonas: "Was genau macht HIRECAT und wie habt ihr eure Plattform während der Corona-Pandemie angepasst?"

Georg: "Wir haben unsere Plattform HIRECAT initial für die kurzfristige Vermittlung von Ärzten an Krankenhäuser und Rehakliniken entwickelt. Der Hintergrund hierzu ist, dass ein spontaner Personalausfall im Krankenhaus teilweise sehr weite Folgen haben kann und daher schnellstmöglich abgefedert werden soll. Zurzeit gibt es auf dem Markt etablierte Personalvermittlungen, die dies manuell ausführen: Die Klinik ruft an, schildert den Sachverhalt, die Vermittlung telefoniert die Ärzte ab, stimmt sich wieder mit der Klinik ab usw. Sobald mehrere Vermittlungen beteiligt sind, ist die Personalabteilung eigentlich nur noch am Telefonieren. Hier haben wir eingegriffen und eine digitale Lösung geschaffen, die die Vermittlung ohne Telefonate und dadurch 24/7 ermöglicht.  Im Rahmen von Corona haben wir uns dann dazu entschlossen, die Plattform kostenfrei zu veröffentlichen und um weitere Berufsgruppen zu erweitern. Jetzt können sich auch Pfleger:innen, sonstiges medizinisches Personal, Medizinstudent:innen, Rettungsdienstpersonal und sonstiges medizinisches Personal (z.B. MFAs) registrieren. Auf der anderen Seite können zusätzlich Rettungswachen, Arztpraxen, Alten-, Senioren- & Pflegeheime sowie jede Einrichtung, die Bedarf hat, registrieren und kostenfrei Helfer vermittelt bekommen."

Jonas: "Wie seid ihr auf die Idee gekommen, die Plattform zu öffnen?"

Georg: "Ein wenig aus eigenem Leid heraus. Ich habe in der Geschäftsführung eines Krankenhauses gearbeitet und dort genau dieses Problem häufiger erlebt."

Jonas: "Was sind eure aktuellen Herausforderungen?"

Georg: "Die Einrichtungen sind zurzeit durch Corona sehr ausgelastet und möchten sich ungerne mit einem weiteren „Tool“ auseinandersetzen. Wir sind hier zurzeit in vielen Gesprächen."

Jonas: "Haben sich schon Personen auf eurer Seite registriert?"

Georg: "Ja, wir sind total überwältigt von der Zahl der Helfer, die sich bereits registriert haben. Aktuell ist die Lage in den meisten Einrichtungen noch relativ entspannt, wir erwarten hier in den kommenden Wochen einen Anstieg und bereiten uns darauf vor, indem wir weiter fleißig Helfer akquirieren. Hier besteht definitiv weiterhin Bedarf und wir freuen uns über jeden neuen Helfer."

Jonas: "Seht ihr für euer Unternehmen während Corona aktuell eine Chance und/oder ein Risiko?"

Georg: "Innerbetrieblich ist es für uns glücklicherweise kein Risiko, da wir bisher alle räumlich getrennt, meist im Homeoffice, gearbeitet haben und viel auf Onlinemeetings gesetzt haben. Daher ist die aktuelle Zeit keine große Umstellung für uns. Corona ist in dem Sinne ein Risiko für uns, da während der Krise nun jegliche Einnahmen ausfallen. Unser Ziel ist es in der Krisensituation die entwickelte Lösung unkompliziert für jeden zur Verfügung zu stellen. Aktuell hat niemand Zeit für unnötige Bürokratie – die Einrichtungen sollen sich auf ihre Kompetenzen fokussieren können und wir unterstützen, wo wir können."

Jonas: "Vielen Dank für euer Engagement und viel Erfolg weiterhin!"

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